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June 24, 2009
Jane Macartney in Beijing
China’s most prominent dissident has been arrested formally after more than six months in detention at a secret location near Beijing on charges that could bring a lengthy prison term.
Liu Xiaobo had been held virtually incommunicado under “residential surveillance”, being allowed only two visits from his wife, since he was taken from his Beijing home on December 8 – a day before publication of a document that he co-authored calling for democracy in China.
State media said: "Liu has been engaged in agitation activities, such as spreading of rumours and defaming of the Government, aimed at subversion of the State and overthrowing the socialism system in recent years." The arrest was made by the Beijing Public Security Bureau today.
It said that Mr Liu, 53, had confessed to the charges. This is the first time the long-time critic of the Government has faced such serious charges. He could be sentenced to a maximum of 15 years, his lawyer Mo Shaoping, said. He told The Times that he would demand an immediate meeting with Mr Liu.
Mr Liu's wife, Liu Xia, told The Times that the police came to her home in western Beijing this morning and handed her a formal document notifying her of the charges against her husband. “They have just been to my home. I am very worried and must speak to our lawyer,” she said.
Mr Liu was a well known and outspoken literary critic in the 1980s but sprang to international fame for his role during the student-led demonstrations centred in Beijing in the spring of 1989.
Mr Liu, along with a famed Taiwanese pop singer and two other intellectuals, joined the students in Tiananmen Square on June 2 in a hunger strike in support of their demand for greater freedom of speech and more democracy and to call for an end to corruption. He was with the students when tanks rolled into the heart of the city on the night of June 3 and 4 and helped to persuade the demonstrators not to make a stand and to leave the square without loss of life. Hundreds were killed elsewhere in the city in that crackdown.
He was detained for nearly two years in Beijing's notorious Qincheng prison, where China’s most prominent political leaders and dissidents have been held in the past few decades, but was not formally charged.
He continued to voice his criticism of the authorities and the Communist Party system. He was sentenced to three years of re-education through labour in the 1990s because of his repeated calls to the Government to reconsider its verdit that the student demonstrations were “counterrevolutionary”.
He was among the 303 initial signatories of Charter 08, a manifesto consciously modelled on the Charter 77 drawn up by Vaclav Havel in the former Czechoslovakia, but is the only one to have been detained. Since his arrest several thousand people have added their names to the charter that demands democracy in China.
Ms Liu told The Times in a recent interview:: “Xiaobo had thought he might be taken in for the anniversary of June 4 but he didn’t think that Charter 08 would cause his arrest.” She issued an appeal last week asking President Obama to raise his case.
Mr Liu's case has drawn intense international criticism, with the European Union and the United States demanding his quick release.
Novelists such as Salman Rushdie and the Italian Umberto Eco, as well as Nobel laureates in literature including the Irish poet Seamus Heaney, have also campaigned for him to be set free.
Source from Timesonline,com:
http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/asia/article6566723.ece
Photo source: Reuters____________________________________________________________________________
24.06.2009, 11:31 Uhr
Demokratiebewegung
Die chinesischen Behörden haben Anklage gegen einen der prominentesten Bürgerrechtler des Landes, den Schriftsteller Liu Xiaobo, erhoben. Dem 53-Jährigen wird vorgeworfen, Gerüchte verbreitet und die Regierung diffamiert zu haben.
Liu Xiaobo, eines der prominentesten Mitglieder der chinesischen Demokratiebewegung, wird angeklagt. Quelle: ReutersLupe
HB PEKING. Dem vor einem halben Jahr inhaftierten Liu werde vorgeworfen, Gerüchte verbreitet, die Regierung diffamiert und sich damit eines Umsturzversuches schuldig gemacht zu haben. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die Polizei.
Nach seiner Festnahme im vergangenen November hatten 150 Intellektuelle aus aller Welt - darunter die Schriftsteller Umberto Eco und Salman Rushdie - den Bürgerrechtler unterstützt und seine Freilassung gefordert. Der 53-jährige Liu war wenige Tage vor der Veröffentlichung der sogenannten "Charta 08" verhaftet worden. In dem Papier hatten die 303 Unterzeichner dargelegt, wie sie sich den Reformprozess in China hin zu einer liberalen Demokratie vorstellen. Gleichzeitig wird in der Charta, die dem Vorbild der "Charta 77" aus der früheren Tschechoslowakei folgt, ein Mangel an Freiheit, Gleichheit und Menschenrechten in China beklagt.
Neben Liu Xiaobo sind mindestens 100 weitere Unterzeichner der Erklärung verhaftet oder verhört worden. Der Schriftsteller wird nach Informationen der chinesischen Menschenrechtsorganisation China Human Rights Defenders an einem geheimen Ort unter Hausarrest festgehalten. Lius Anwalt dürfe seinen Mandanten nicht mehr vertreten, da er selbst die "Charta 08" unterzeichnet habe.
Die US-Menschenrechtsorganisation Human Right Watch sieht in der Festnahme des Schriftstellers den signifikantesten Fall des Vorgehens gegen Dissidenten in China seit zehn Jahren. Nach Darstellung der chinesischen Führung werde alle Fälle die Menschenrechte betreffend "im Einklang" mit dem Gesetz behandelt. Alle internationalen Appelle werden als "Einmischung" betrachtet.
Liu Xiaobo ist einer der bekanntesten Kritiker des kommunistischen Machtapparats in China und der Regierung seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge. Ungeachtet aller Einschüchterungen durch die Staatssicherheit hat der Schriftsteller immer wieder seine Stimme für politische Reformen, Demokratie und Meinungsfreiheit erhoben. Obwohl Dissidenten während der Olympischen Spiele 2008 nicht mit ausländischen Journalisten sprechen sollten, war Liu Xiaobo zu Interviews bereit. Er kritisierte die Unterdrückung von Anwälten und Bürgerrechtlern im Zusammenhang mit den Spielen.
Vor einem halben Jahr wurde er festgenommen. Die offizielle Anklage wirft ihm jetzt einen Umsturzversuch vor. Er soll Gerüchte verbreitet und die Regierung diffamiert haben. Die Festnahme des bekannten Schriftstellers hatte im vergangenen November international eine Welle an Protesten ausgelöst. 150 Intellektuelle aus aller Welt, darunter die Schriftsteller Umberto Eco und Salman Rushdie setzten sich für eine Freilassung des 53- Jährigen ein.
Der im Dezember 1955 in Changchun in Nordostchina geborene Liu Xiaobo zählt seit zwei Jahrzehnten zu den wichtigsten Denkern der stark dezimierten Demokratiebewegung in China. Er steht seit 2003 dem chinesischen Pen-Club unabhängiger Schriftsteller vor.
Im Moment wird Liu Xiaobo Berichten zufolge an einem geheimen Ort unter Hausarrest gehalten. Doch er saß auch schon im Gefängnis: Bereits nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989 kam Liu, der damals für seine Literaturkritiken und philosophischen Schriften bekannt war, fast zwei Jahre in Haft. Er hatte das Vorgehen der Studenten verteidigt und eine Aufklärung des Massakers gefordert. Liu verlor dabei auch seinen Posten als Dozent an der Universität. Nach seiner Haftentlassung wurde er wieder in der Dissidentenszene aktiv. 1996 landete er für drei Jahre in einem Umerziehungslager.
Mit der Entwicklung des Internets in China wurde Liu Xiaobo einer der profiliertesten Kritiker der chinesischen Blockaden von Webseiten und der Verfolgung systemkritischer Internetautoren. Die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen zeichnete ihn 2004 mit ihrem Preis für Pressefreiheit aus.
Nach den Unruhen der Tibeter im März vergangenen Jahres forderte Liu zusammen mit anderen Bürgerrechtlern einen Dialog der Regierung mit dem Dalai Lama und echte Religionsfreiheit auch in Tibet. Dennoch wandte er sich gegen Forderungen nach einem Boykott der Olympischen Spiele in Peking. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa wies Liu damals die überzogenen Hoffnungen im Westen zurück, dass die Spiele in China zu mehr Freiheit führen könnten. "Für solche Veränderungen wären vielmehr politische Reformen nötig."
Liu Xiaobo zählt zu den Mitorganisatoren der "Charta 08", einer Petition für mehr Freiheit und Demokratie in China. Der Name des Appells lehnt sich an die "Charta 77" aus der früheren Tschechoslowakei und deren gleichnamige Bürgerbewegung an. Kurz vor Veröffentlichung der "Charta 08" zum 60. Jahrestag der Allgemeinen Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen wurde Liu Xiaobo im vergangenen Jahr verhaftet.
Quelle von Handelsblatt:
http://www.handelsblatt.com/politik/international/chinesischer-buergerrechtler-angeklagt;2389713;0
Foto Quelle: Reuters
In china gibt es keine Menschenrechte,die sind sehr demagogisch sowie in Vietnam
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